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Zusammenfassung – Verknüpfung von Ereignissen

Einen Kontext betrachten

Zur Verdeutlichung der Zusammenhänge betrachten wir auch hier Augensummen von zwei Würfeln.

Beispiel: 2-Würfel-Summen-Modell

Realität Modell
Zufallsexperiment:
zwei Standardwürfel werfen und dabei die Summe der Augenzahlen beobachten
Ergebnisse:
Summe beträgt 2
Summe beträgt 3
...
Ergebnismenge:
$\Omega = \{2, 3, 4, ..., 11, 12\}$
Wahrscheinlichkeitsannahme:
Alle Augenkombinationen der beiden Würfel sind gleichwahrscheinlich.
Wahrscheinlichkeitsfunktion:
$\boldsymbol{e}$ 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12
$\boldsymbol{P(e)}$ $\frac{1}{36}$ $\frac{2}{36}$ $\frac{3}{36}$ $\frac{4}{36}$ $\frac{5}{36}$ $\frac{6}{36}$ $\frac{5}{36}$ $\frac{4}{36}$ $\frac{3}{36}$ $\frac{2}{36}$ $\frac{1}{36}$

Ereignisse kombinieren

Und-Verknüpfung:

Ereignisse – Realität Ereignisse – Modell
$X$: die Augensumme ist kleiner als 6 $X = \{ 2, 3, 4, 5 \}$
$Y$: die Augensumme ist größer als 3 $Y = \{ 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12 \}$
$X$ und $Y$: die Augensumme ist kleiner als 6 und die Augensumme ist größer als 3 $X \cap Y = \{ 4, 5 \}$
Visualisierung einer Schnittmenge als Mengendiagramm

Oder-Verknüpfung:

Ereignisse – Realität Ereignisse – Modell
$X$: die Augensumme liegt im Bereich 2...6 $X = \{ 2, 3, 4, 5, 6 \}$
$Y$: die Augensumme liegt im Bereich 4...8 $Y = \{ 4, 5, 6, 7, 8 \}$
$X$ oder $Y$: die Augensumme liegt im Bereich 2...6 oder die Augensumme liegt im Bereich 4...8 $X \cup Y = \{ 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8 \}$
Visualisierung einer Vereinigungsmenge als Mengendiagramm

Beachte: Die oder-Verknüpfung entspricht nicht dem entweder-oder aus unserer Alltagssprache. Sie lässt sich so beschreiben: das eine oder das andere oder auch beides.

Nicht-Verknüpfung:

Ereignisse – Realität Ereignisse – Modell
$X$: die Augensumme ist kleiner als 10 $X = \{ 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9 \}$
nicht $X$: die Augensumme ist nicht kleiner als 10 $\overlinepatch{X} = \{ 10, 11, 12 \}$
Visualisierung eines Gegenereignisses als Mengendiagramm

Ein Ereignis, das man mit dem nicht-Operator erhält, wird auch Gegenereignis genannt.

Zu einem Ereignis $X$ enthält das Gegenereignis $\overlinepatch{X}$ alle Ergebnisse aus der Grundmenge $\Omega$, die nicht in $X$ enthalten sind.

Wahrscheinlichkeiten kombinierter Ereignisse

Wir stellen hier einige Rechenregeln zur Bestimmung der Wahrscheinlichkeiten kombinierter Ereignisse zusammen.

Komplett banal erscheint die folgende Feststellung:

Sicheres und unmögliches Ereignis

Für das sichere Ereignis $\Omega$ und das unmögliche Ereignis $\emptyset$ gilt:

$P(\Omega) = 1$ und $P(\emptyset) = 0$

Sehr häufig wird die folgende Regel zur Bestimmung der Wahrscheinlichkeit eines Gegenereignisses genutzt:

Wahrscheinlichkeit des Gegenereignisses

Visualisierung eines Gegenereignisses als Mengendiagramm ohne konkrete Werte

Für die Wahrscheinlichkeit des Gegenereignisses $\overlinepatch{X}$ zu einem Ereignis $X$ gilt:

$P(X) + P(\overlinepatch{X}) = 1$

$P(\overlinepatch{X}) = 1 - P(X)$

Recht einfach sind die Berechnungen, wenn zwei Ereignisse unvereinbar sind:

Zwei Ereignisse $X$ und $Y$ heißen unvereinbar genau dann, wenn sie nicht beide eintreten können bzw. wenn das Und-Ereignis die leere Menge ergibt: $X \cap Y = \emptyset$.

Für unvereinbare Ereignisse resultieren folgende Rechenregeln:

Unvereinbare Ereignisse

Visualisierung unvereinbarer Ereignisse als Mengendiagramm ohne konkrete Werte

Für zwei unvereinbare Ereignisse $X$ und $Y$ gilt:

$P(X \cap Y) = 0$

$P(X \cup Y) = P(X) + P(Y)$

Bei einer Oder-Verknüpfung ist es möglich, dass Ergebnisse in beiden Ereignissen enthalten sind. Diese Tatsache führt zu der folgenden Formel:

Additionssatz

Für zwei Ereignisse $X$ und $Y$ gilt:

$P(X \cup Y) = P(X) + P(Y) - P(X \cap Y)$

Aus den vorherigen Regeln folgt insbesondere diese Regel, die auch anschaulich klar sein sollte:

Teilmengenregel

Wenn ein Ereignis $X$ Teilmenge eines Ereignisses $Y$ ist – also $X \subseteq Y$ –, dann gilt $P(X) \leq P(Y)$.

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